Die Toraja wirkt vertraut: Wälder, Meere, Jahreszeiten – und Menschen, die lachen, lieben, kämpfen.
Doch diese „Menschen“ sind Torajaner – nicht Homo sapiens, sondern Nachfahren einer anderen
Evolution.
Ihre Ähnlichkeit zu uns stammt vom Erbe der Ersten Menschen: Kolonisten einer sterbenden Erde, die vor Jahrtausenden kamen, um eine neue Heimat zu
schaffen – und ebenso rätselhaft verschwanden.
Die Toraja kennt nicht nur eine Sonne – sondern zwei.
Im „hellen Jahr“ regiert Asiranas’ Fackel, ein strahlender Tagstern. Im „dunklen Jahr“ erhellt Irdenis, die Nachtsonne, den Himmel.
Sie taucht die Nächte in tiefes Blau – hell genug zum Lesen, zu hell für Sterne.
Erst spät erkannte man: Beide Gestirne gehören zur zweiten Sonne Torajas – ein Relikt der alten Welt, einst göttlich gedeutet, heute
astronomisch erklärt.
Wenn im Hochsommer der Himmel zu funkeln beginnt, erzählt man sich: Abastes schmiedet die Waffen der Götter.
Tatsächlich kreuzt die Toraja dann den Schweif eines Meteoritengürtels – Feuerbälle verglühen am Firmament, und manchmal stürzt ein glühender Splitter herab.
Wo er einschlägt, wächst nichts mehr – doch aus dem Krater birgt man das kostbare Himmelseisen, das härter ist als jedes andere Metall.